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Männergesangsverein "Elsterklang" Weischlitz

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18. Oktober 2014: Sänger gratulieren zum 120. Geburtstag

Ein Jubiläum aus voller Kehle

Von Heinz Karing

110 Jahre alt, aber ganz schön jung und mobil -das ist der Männergesangsverein "Elsterklang" Weischlitz.

Dieses Jubiläum haben die Sänger mit einem großen Gala-Abend am Samstagabend in der Turnhalle Weischlitz festlich begangen, Weischlitz erlebte einen kulturellen Höhepunkt! Viele Gäste, an die 400 mögen es gewesen sein, gaben sich zur Jubiläumsfeier die Ehre. Die große Turnhalle war voll besetzt. Die Spannung stand im Raum. Die Erwartungen waren förmlich zu spüren. Gegen 19.30 Uhr war es dann so weit. Der Liedermeister des Männergesangsvereins Elsterklang, Hermann Höfer, ergriff den Taktstock. Der Chor verkündete in den Saal hinein: "Es grüßen euch mit Herz und Hand die Sänger vom Elsterstrand ..."

Richard Ketzel, der Erste Vorsitzende, gab in seiner Laudatio viel über die 110-jährige Geschichte des Singens in Weischlitz preis. Eins wurde dabei deutlich, im Ort hat es schon immer sangesfreudige Männer und Frauen gegeben. Die politischen Wirren von der Kaiserzeit über die beiden Weltkriege gingen an den Sängern natürlich nicht spurlos vorbei. 1964 war ein wichtiges Jahr.

Es wurde der Männerchor Weischlitz wieder ins Leben gerufen. Die Erfolge blieben nicht aus. Der Männerchor erreichte 1985 als einziger im Landkreis Plauen die Chor-Oberstufe. Seit 1994 trägt der Chor den Namen "Männergesangsverein , Elsterklang Wei­schlitz".

Etwa 75 Mal kommen die Sänger jährlich zusammen. Neben den 50 Singstunden gibt es 25 Auftritte. Wolfgang Fischer, Manfred Müller und Rudolf Polenz sind nun schon 40 Jahre im Verein tätig. Bei Uwe Schönfelder sind dies 20 Jahre und bei Friedemann Schilling zehn Jahre. Dafür wurden diese Sänger geehrt. Der Bürgermeister Uwe Müller dankte den Weischlitzer Sängern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Nicht im "feinen Zwirn", sondern in einer vogtländischen Tracht ist der Bürgermeister auf die Bühne gekommen.

Wer es noch nicht weiß, die Tracht sieht so aus: Über dem weißen Hemd wird eine karierte Weste getragen. Dazu kommen eine rote Schleife, eine schwarze Kniebundhose und weiße Kniestrümpfe. Auf dem Kopf wird eine "Thälmann-Mütze" getragen. Wohl auch wegen dieses Outfits verkündete der Bürgermeister über das "Mikro" den Leuten im Saal: "Ohne de Sänger wärnmer arm draa."

Nun waren genug der Worte gewechselt. Vereint brannten die Weischlitzer Sänger mit den Gastchören ein wahres Feuerwerk von anspruchsvollem Liedgut ab. In das Potpourri stimmten ein:

  • der Gemischte Chor des Sänger- und Schützenbundes 1887 Rehau
  • der Männerchor Leubnitz
  • der Gemischte Chor Kobitzschwalde
  • der Männergesangsverein „Harmo­nie 1902" Syrau
  • der Männerchor „Liederkranz 1838" Rodau
  • der Kirchenchor Kürbitz-Weischlitz.

Und da wurde mit „Einlagen" der Veranstaltung noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Die Tanzgruppe des Trachtenvereins Weischlitz - das waren jeweils sechs gestandene "Weibsen" und "Mannen" - legten Volkstänze auf die Bretter, die sich sehen lassen konnten. Gekleidet in vogtländischer Tracht gings im Kreise linksherum, rechtsherum. Das Publikum war sofort da. Lautes Klatschen begleitete den Tanz. Dann gab's den "Rheinländer" - der Hopser, das Drehen, die Zweier und Viererformation, das Durchkriechen, alles wurde perfekt dargeboten.

Umgeblättert, "wolle mer se rei lasse" schallte es durch den Saal. Das "Refugium musicum", das sind Frank Baumann, Andre Schwui und Matthias Wermuth, marschierte vom Eingang zur Bühne. Im Stil der Olsenbande gekleidet, tönte dazu aus der Trompete, der Posaune und der Tuba ein herzerfrischender "Dixie". Was die drei Musiker erklingen ließen, gehört schon zum Feinsten. Es war ein Leckerbissen, das Zusammenspiel, das sich gegenseitige Improvisieren der Drei aus drucksstarken Instrumenten zu hören. Also aufgepasst, wenn das Refugium musicum in der Nähe auftritt, sollte man sich einen Besuch nicht entgehen lassen. Mit Zugabe-Rufen und Standing Ovations wurde der Vortrag belohnt.

Am Ende gab es das große Schlussbild. Auf der Bühne vereinten sich die 150 Sänger der sieben Chöre zum gemeinsamen Gesang: imposant!